Stadtwerke Journal Nr. 31 | Oktober 2020

Der erste Schritt des Aufbereitungsprozesses ist die Entfer- nung von Feststoffen, die eigentlich nicht in das Abwasser gehören. Dazu läuft das Abwasser über ein Sieb mit 4 mm Spaltbreite. Zurück bleibt eine beträchtliche Menge an Müll, der als Restmüll entsorgt werden muss. Auf den verschiedenen Stationen der Kläranlage werden teils automatisch, teils händisch über den Tag verteilt, Proben entnommen und imhauseigenen Labor untersucht. DieMessergebnisse sind für die Anlagensteuerung notwendig und werden auch gegenüber der Behörde dokumentiert. Zusätzlich gehen Proben an ein akkreditiertes Prüflabor, welches die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte und die Reinigungsleistung der Kläranlage überwacht. Der Unterschied vom Abwasser, welches in der Kläranlage ankommt, und jenem, das die Kläranlage gereinigt wieder verlässt, ist deutlich zu sehen. In der letzten Station des Abwassers lagert sich der Schlamm inklusive der Bakterien amBoden ab. Dieser Klärschlammwird dann zumTeil wieder zurück in das Belebungsbecken gepumpt, um dort erneut zu „arbeiten“. Das gereinigte Abwasser läuft im Anschluss, nach entsprechender Analyse, in den Inn. 2.000 bis 2.500 Liter Abfall werden in der Kläranlage proWoche aus demAbwasser entfernt. Im nächsten Schritt werden in den sogenannten Belebungs- becken Bakterien aktiv, die Nähr- und Giftstoffe verzehren. In diesem Abschnitt erhält das Abwasser auch seine intensiv- braune Farbe. Manche Bakterien benötigen für ihre Arbeit viel Sauerstoff. Zonenweise wird dem Becken daher über große Kompressoren Luft zugegeben. Zusätzlich befindet sich das Abwasser in diesem Becken ständig in Bewegung. Als Endprodukt entstehen aus dem Klärschlamm letztendlich Komposterde und Humus für die Landwirtschaft und den Gartenbau. Der nach der Reinigung des Abwassers angefallene Schlamm wird im Faulturm in Klärschlamm und Faulgas umgewandelt. Mithilfe des bei der Faulung entstehenden Gases werden in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme erzeugt. Damit wird ein Großteil des Energiebedarfs der Kläranlage abgedeckt. Der Klärschlamm wird anschließend maschinell getrocknet und in der Kompostieranlage Radfeld weiterverarbeitet. 3 2 4 5 Stadtwerke Journal 15

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