Stadtwerke Journal Nr. 43 | September 2022

Neben finanziellen Vorteilen leisten Teilnehmende einer Energiegemeinschaft einen proaktiven Beitrag zur Energiewende. Die Wertschöpfung bleibt in der Region und gleichzeitig steigt die Unabhängigkeit gegenüber internationalen Energiemärkten. Die drei Formen von Energiegemeinschaften Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen (GEA) Bewohnerinnen und Bewohner von Mehrfamilienhäusern können umweltfreundlichen Solarstrom von der eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugen und verbrauchen. Überschüssige Energie wird nicht wie üblich ins öffentliche Netz gespeist, sondern auf den Bedarf aller Beteiligten aufgeteilt. Dabei wird die selbst erzeugte Elektrizität nicht nur für Gemeinschaftsanlagen, wie dem Licht im Treppenhaus verwendet, sondern direkt in den Wohnräumen genutzt. Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG) Bei dieser Form können sich Teilnehmende zusammenschließen, die über das öffentliche Stromnetz miteinander verbunden sind. Dabei nutzen die Mitglieder die Anlagen eines Netzbetreibers, müssen jedoch im Nahbereich der Erzeugungsanlagen angesiedelt sein. Um diese Form der „Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften“ zu fördern, erhalten Teilnehmerinnen und Teilnehmer vergünstigte Netztarife. Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) Bei den „Bürgerenergiegemeinschaften“ handelt es sich um eine erweiterte Form der Energiegemeinschaften. Sie sind nicht unmittelbar über ein Stromnetz miteinander verbunden, sondern bilden sich österreichweit, über die Grenzen von Netzbetreibern hinweg. Die Vorteile von Energiegemeinschaften Erneuerbare Energiegemeinschaften sorgen für eine lokale Erzeugung und einen regionalen Verbrauch von Energie aus erneuerbaren Quellen. Damit werden lange Übertragungswege von konventionell erzeugter Energie vermieden. Der CO2-Fußabdruck in der ganzen Region verringert sich und schafft ein neues Bewusstsein für die Herkunft des Stroms. Durch den Entfall des Erneuerbaren-Förderbeitrags, der Befreiung von der Energieabgabe und der Reduktion der Netzentgelte entstehen finanzielle Vorteile. Zusätzlich reduziert die selbst erzeugte Energie die laufenden Stromkosten. Energiegemeinschaften stärken das Bewusstsein für Klima und Energie. Der Wert einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung wird direkt in der Bevölkerung verankert. Durch die Möglichkeiten der Beteiligung von öffentlichen Einrichtungen, Firmen und Privatpersonen wird der Austausch untereinander und der sozialgemeinschaftliche Zusammenhalt gestärkt. Erstinformationen und Unterstützung bei der Gründung Für die Errichtung einer Energiegemeinschaft sind einigewichtige Schritte zu beachten. Je nach Art der Gemeinschaft gibt es spezifische Eigenheiten, die es für die jeweilige Form zu klären gilt. Grundlegend wichtig ist auf alle Fälle der Kontakt zum Netzbetreiber. In Kufstein und Umgebung sind das die Ansprechpartner der Stadtwerke Kufstein. Energie ist Zukunft Gemeinschaftlich Energie erzeugen und nutzen Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) ermöglicht die Gründung von Energiegemeinschaften. Dabei können sich mehrere Personen zusammenschließen und eigenerzeugte Energie gemeinschaftlich nutzen. Energiegemeinschaften ermöglichen das Erzeugen und gemeinsame Nutzen von Strom. Weitere Informationen zum Thema finden Sie online unter: stwk.at/energiegemeinschaften Wir informieren Sie über wichtige Fakten und worauf Sie achten sollten. Rufen Sie uns gerne unter 05372 6930 an und vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch! 8 Stadtwerke Journal Stadtwerke Journal 9 Ökologisch heizen mit Fernwärme Heißes Wasser bringt wohlige Wärme in die Wohnzimmer der Kufsteiner Fernwärmekundinnen und -kunden. Erhitzt von einem der größten und leistungsstärksten Biomasse-Heizkraftwerke Österreichs: 2003 eröffnete die Bioenergie Kufstein diese Anlage in Endach. Bereits 60 Prozent des gesamten Wärmebedarfes der Stadt Kufstein werden durch die Fernwärme der Bioenergie Kufstein gedeckt. Fernwärme ist im Vergleich zu konventionellen Heizungen nachweisbar nicht nur preiswerter, sondern auch sicherer und ökologisch sinnvoller. Voller Einsatz für eine sichere Wärmeversorgung Die sichere Versorgung der Kufsteiner Bevölkerungmit Stromund Wärme hat für die Stadtwerke Kufstein oberste Priorität und ist sehr gut abgesichert. Die Fernwärme in der Festungsstadt wird mit 95 Prozent Waldhackgut und 5 Prozent Gas erzeugt. Bei Lieferschwierigkeiten kann der benötigte Gasanteil der Fernwärme alternativ auf Heizöl umgestellt werden. „Die Hälfte des Winterverbrauches an Heizöl können wir selbst lagern und diese Lager sind gefüllt. Zudem sind die restlichen Mengen an benötigtem Heizöl, aus heutiger Sicht, jederzeit auf demMarkt zu üblichen Preisen erhältlich“, erklärt Walter Eisenmann, Geschäftsführer der Bioenergie Kufstein. Preis für Fernwärme steigt Aufgrund der hohen Nachfrage und dem weiter steigenden Holzpreis erhöhen sich die Kosten für Hackschnitzel, was in weiterer Folge zu einer Preissteigerung im Bereich der Fernwärme führt. Weitere Informationen zum Thema Fernwärme Das aktuelle Versorgungsgebiet und Antworten auf weitere Fragen finden Sie auf der Website unter www.stwk.at/­ fernwaerme. Gerne beraten wir Sie auch persönlich in der Kundenberatung der Stadtwerke Kufstein. Warm durch denWinter Gesicherte Fernwärmeversorgung für Kufstein Über 3.500 Haushalte profitieren von lokal erzeugter Fernwärme der Bioenergie Kufstein. Und das gilt auch für den kommendenWinter, denn die bestens gewarteten Fernwärmeanlagen und ein stetiger Ausbau sorgen für eine sichere Wärmeversorgung. Das heimische Brennmaterial Holz gelangt als Hackschnitzel zumBiomasse-Heizkraftwerk und wird dort für die ökologische Produktion von Wärme und Strom eingesetzt.

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