Um für ein sogenanntes Blackout, einen langandauernden und überregionalen Stromausfall, bestmöglich vorbereitet zu sein, fand am 21. Februar 2023 eine interne Krisenübung statt. Ziel war es, die in der Theorie erarbeiteten Abläufe und Maßnahmen in einer simulierten Praxis zu überprüfen.
Um 9 Uhr früh hieß es „Strom aus!“. Damit startete der simulierte überregionale Stromausfall bei den Stadtwerken Kufstein. Vorbereitet wurde das Szenario von den österreichischen Security-Experten der alite GmbH, die den Ernstfall für den Raum Kufstein in mehreren Vorgesprächen erarbeitet haben. Die Stadt Kufstein entsandte drei Personen der Gemeinde-Einsatzleitung als Beobachter der Krisenübung. Sämtliche Annahmen und Maßnahmen während der Übung wurden simuliert. Es kam dabei zu keiner Zeit zu einer echten Unterbrechung der Stromversorgung.
Krisenstab einberufen
Der interne Krisenstab trat zur Analyse der Situation innerhalb kürzester Zeit in der Einsatzzentrale zusammen. Basierend auf den vorliegenden Informationen wurden für die einzelnen Unternehmensbereiche Maßnahmen definiert und nach Priorität abgearbeitet. Die Überprüfung der Umspannwerke und Inbetriebnahme von Notstromaggregaten für kritische Infrastruktur stand dabei an erster Stelle. Parallel dazu wurden in den Bereichen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung umgehend Maßnahmen eingeleitet, um die Aufrechterhaltung lückenlos und langfristig sicherzustellen.
Die Bioenergie konzentrierte sich auf die Wärmeversorgung des Krankenhauses und der Leuchttürme der Stadtgemeinde Kufstein. Die Kufstein Arena, das Altenwohnheim Zell und das Altenwohnheim Innpark dienen im Falle eines Stromausfalls als sogenannte Leuchttürme zur Versorgung der Bevölkerung mit Wärme, Essen und als Anlaufstelle für Informationen.
Für den Telekommunikationsbereich stand die Aufrechterhaltung eines stromunabhängigen Kommunikationsnetzes im Fokus. KufNet hat für zentrale Stellen im Krisenfall, wie Stadtwerke Einsatzzentrale, Gemeinde-Einsatzleitung und Bioenergie, bereits Direktleitungen vorgesehen. Diese schaffen kurze Kommunikationswege und entlasten Funkkapazitäten für Einsatzkräfte bei einem großflächigen Stromausfall.
In weiterer Folge konzentrierten sich alle Bereiche auf die Simulation der Wiederherstellung der Stromversorgung im Versorgungsgebiet der Stadtwerke und die schrittweise Inbetriebnahme aller Gewerke und Dienstleistungen.
Gut durchdachte Vorbereitung
Im Laufe der 3-stündigen Übung zeigte sich, dass die Vorbereitungen auf einen derartigen Krisenfall bei den Stadtwerken weit fortgeschritten sind. Der Krisenstab hat in regelmäßigen Sitzungen bereits ein detailliertes Analysedokument erarbeitet, das bei dieser Übung herangezogen wurde. Wichtige Abläufe konnten geübt und vorab definierte Maßnahmen auf Praxistauglichkeit geprüft werden.
„Wir können uns aus dieser Übung viele wertvolle Informationen mitnehmen und nach dem Praxistest an einigen Stellen auch nachjustieren“, zeigt sich Martin Tschurtschenthaler, Leiter der Arbeitsgruppe Blackout bei den Stadtwerken Kufstein, zufrieden mit dem Ergebnis. Daniel Gruber, seit 1. Februar 2023 technischer Geschäftsführer der Stadtwerke, betont: „Durch eine simulierte Praxisübung wie diese erhalten alle Beteiligten einen möglichst realitätsnahen Zugang zu den Abläufen im Krisenfall. Stärken und Schwächen lassen sich so bestmöglich identifizieren und notwendige Maßnahmen ableiten. Wir bereiten uns gewissenhaft auf so einen – hoffentlich nie eintretenden – Ernstfall vor.“
Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:
Martin Tschurtschenthaler
Leiter Arbeitsgruppe Blackout
+43 5372 6930-373
tschurtschenthaler @ stwk.at
Stadtwerke Kufstein Blackout Übung- Download Pressemitteilung inkl. Bildmaterial